Am Werke erkennt man den Meister.
Jean de La Fontaine
Teppichkunstwerke aus Nepal sind erkennbar meisterhaft! Begnadete, erfahrene Hände machen Teppichträume wahr – in einer Jahrtausend alten Technik. Das Teppichknüpfen findet sich in jeder geschichtlichen Epoche wieder. Der älteste Knüpfteppich der Welt überlebt im mongolischen Eis, sein Alter wird auf über 2500 Jahre geschätzt. Das alte Knüpfhandwerk hat an Beliebtheit und Pracht nicht verloren. Diese Handwerkstechnik ist bis heute aktuell geblieben. Vom lebendigen Schaf bis zum Handknüpfteppich aus Nepal: Die Vorbereitung zur Knüpfung eines Teppichs beginnt mit dem Scheren des lebenden Schafes.
Die wunderbare Schurwolle wird vor der Weiterverarbeitung gewaschen und getrocknet. Das Handkardieren folgt, wobei die Wolle mit erfahrenem Griff auseinander gezogen und mit Kardern in eine Richtung gekämmt wird. So erhält man einen durchgehenden Faden zum Spinnen . Das naturweiß belassene, gesponnene Garn ist nun bereit, in wunderschöne Farben eingefärbt zu werden. Dieses sogenannte Stückfärben wird nach Rezepturen entsprechend den gewünschten Farbnuancen zusammengestellt. Mit Hilfe eines Spektrofotometers wird jeder vorgegebene Farbton eingemessen und farbgetreu umgesetzt.
Vor dem Knüpfen sind noch wichtige Schritte vorzubereiten. Die Designvorlage wird proportional zur Größe aufgezeichnet. Der Knüpfstuhl wird gleichmäßig und präzise mit Baumwollfäden bespannt. Dies ist wichtig für die Maß- und Formgenauigkeit des werdenden Teppichs. Der erste Knoten des Teppichs kann geknüpft werden! Die tibetische Handwerkskunst knüpft mit dem traditionellen Schlingenknoten. Dieser wird über eine Stange geschlungen und danach werden Reihe für Reihe die Schleifenbogen aufgeschnitten. So wird der Flor aufgefächert und der Teppich erhält seinen herrlich flauschigen Charakter.
Ist der Teppich vollendet, unterzieht sich das Muster einer exakten Reliefscherung. Farben und Dessinelemente werden dabei in Handarbeit mit der Schere an den Konturen abgegrenzt. Anschließend wird die gesamte Teppichoberfläche gleichmäßig geschoren.
Der folgende Veredelungsprozess - die Handwäsche - ist einer der wichtigsten Arbeitsschritte,
der für die lebendige Optik des Teppichs verantwortlich ist. Die Veredelungswäsche sorgt für den exklusiven Glanz und die natürlich schattierende Oberflächen- struktur eines Nepal-Teppichs. Gleichzeitig wird der Teppich von überflüssigen Wollteilchen befreit und schmutz- abweisend ausgerüstet. Zum Trocknen wird der Teppich gespannt, um die Form zu wahren.
Die abschließende Qualitätskontrolle beinhaltet eine genaue Vermessung und Dokumentierung jedes einzelnen Teppichs. Gut Ding will Weile haben... Unsere handgeknüpften Nepal-Teppiche sind von Anfang bis Ende in reinster Handarbeit hergestellt. 12 bis 16 Wochen braucht ein Teppichtraum, um wahr zu werden.